Living in a Box

Ich muss an dieser Stelle etwas gestehen:

Ich hatte sie alle.
Beinahe jedenfalls.
Mitte der achtziger habe ich in Pascal auf dem Apple IIc erste Programmierversuche gewagt, parallel dazu auf meinem heißgeliebten Atari ST in Logo Einiges ausprobiert.
Ich war auf der DOS-Kommandoebene und habe in der config.sys Einträge gestapelt, gelöscht und verschoben, habe die autoexec.bat geliebt und verflucht.
Ich habe Linux-Befehle getippt als das Ganze noch Unix hieß.
Und natürlich Windows von 3.11 bis heute begleitet.

Und heute? Da mag ich einfach nicht mehr. Ich hab keinen Bock mehr, mich mit Konfigurationen herumzuschlagen und mit der Frage, ob denn eine bestimmte Software (na gut, ein bestimmtes Spiel) auf meinem Rechner laufen wird oder doch lieber seinen Dienst verweigert.
Ich möchte keine regelmäßigen Treiberupdates mehr auf diversen Websites zusammenkratzen und Patches für jedes Spiel installieren müssen, nur damit es mir beim nächsten Patch die bisherigen Spielstände zerschießt.

Meine Lösung heißt ganz schlicht XBox 360.
Ja, die Konsole ist schon 4 1/2 Jahre alt. Ich gebe auch gerne zu, dass neue Spiele heute auf dem PC schöner aussehen können. Aber auch nur dann, wenn der PC entsprechend ausgestattet ist. Und bei dieser Ausstattung kostet jede einzelne Komponente, soll sie denn halbwegs aktuell sein, schon mehr als eine komplette XBox.
Ja, die Spiele sind teurer als die gleichen Spiele für den PC. Der Unterschied kann schon mal locker 10-20 Euro ausmachen. Wenn ich mir dann aber überlege, dass ein vernünftiger Spiele-PC um die 1.000 Euro kostet, kann ich schon gut 40 Spiele kaufen, bis der Preisunterschied wieder ausgeglichen ist. Ab diesem Zeitpunkt spare ich beim PC. Wenn ich nicht langsam wieder einen neuen bräuchte, damit die nächsten 40 Spiele auch noch laufen. Oder ihn intern aufrüste, für marginal weniger Geld, als bei einem Neukauf fällig wäre. Plus der Zeit für den Einbau. Plus neuer Treiber.
Das hat mir alles mal durchaus Spaß gemacht, aber jetzt will ich einfach nur noch ein System, dass ich ans Stromnetz anschließe, mit einem Bildschirm (bzw. mit einem Beamer) verbinde und auf dem ich dann loslegen kann.
Inklusive unproblematisch aufzulegender Mehrspielermatches übers Internet.

Das alles hab ich auf der Box und dazu ist es immer noch überraschend "was ein 5 Jahre alter Kasten noch so alles leisten kann" (Zitat des Herrn Womble).

Kurz, der PC wird fast nur noch für Skype und Internet noch angeworfen, aber gespielt wird auf der XBox 360.
Und ich bin damit sehr, sehr zufrieden.

Kommentare

  1. Du hast nen Beamer??? Sackra.
    Wie groß wird denn da das Bild?

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  2. Ungefähr 1,70 Meter in der Diagonale bei 16:9 Auflösung - mehr geben leider Leinwand und Zimmer nicht her.
    Den Beamer hatte ich mir allerdings nicht extra für die Konsole gekauft, der war schon vorher da. Aber erst mit der XBox lohnt es sich von wegen HD-Auflösung.

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  3. ...aber er sieht nix drauf, wenn er eine Lichquelle im Zimmer hat die heller ist als ein Zippo.

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