Lost in Nightmares

Ich kann mich getrost als ziemlicher Fan von Resident Evil outen - bis auf die beiden Wii-Shooter habe ich eigentlich jede Episode im Hause.
Zuletzt Resident Evil 5, das von vielen nicht ganz zu Unrecht als vergleichsweise ungruseliger Neuaufguss von Teil 4 geschmäht wurde.
Spaß gemacht hat es trotzdem, auch wenn man sich nie so ganz des Gefühls erwehren konnte, dass man das eigentlich alles schon mal gesehen hat. Nicht in Afrika und nicht in so detailliert, aber wirklich neu war es nicht.
Außerdem blieben einige Fragen offen.

Zum Beispiel die, was denn da zum Teufel in Europa passiert ist und dazu führte, dass Jill im Clinch mit Wesker scheinbar in den Tod stürzte.
Das zu beantworten ist die Episode "Lost in Nightmares" angetreten, die auf der XBox für 400 Microsoft-Points (knapp 5 Euro) heruntergeladen werden kann.
5 Euro ist nicht die Welt, Resi-Fan bin ich eh, also hab ich fix den Download bestätigt (der übrigens nur zusammen mit dem Hauptprogramm läuft).
Die Episode, die in einem Schloss ähnlich dem Herrenhaus aus Teil 1 spielt, setzt eindeutig wieder verstärkt den Schwerpunkt auf Rätsel und Grusel - keine mutierten Spanier oder Afrikaner treiben sich da herum, sondern Zombies und ein ziemlich fieser Mutant mit einer Art Anker statt eines Arms.
Wer jetzt aufhorcht und fragt:"Moment, nur zwei Gegnertypen?", dem muss ich leider Recht geben.
Es gibt tatsächlich nur zwei Gegnertypen und die sind nicht mal allzu oft vertreten.
Denn das ist das Hauptproblem: Die Episode ist viel zu kurz. Selbst ich, der ich nun nicht der begnadete Joypadartist vor dem Herrn bin, war in knapp zwei Stunden durch.
Wenn man sich nun etwas mehr beeilt, nicht stirbt (was durchaus problemlos möglich ist) und den Lösungsweg vom ersten Durchspielen her kennt, kann man das Ganze in deutlich unter einer Stunde abhaken - die internationalen Highscorelisten beweisen das.
Nicht, dass wir uns da falsch verstehen - die zwei Stunden Spielzeit haben mir Spaß gemacht, clever plazierte Schreckmomente haben mich zusammzucken lassen und die Endphase, in der man gleich mit mehreren Mutanten fertig werden muss, haben meinen Puls ganz schön nach oben getrieben.
Trotzdem hab ich mir bei der Schlußsequenz etwas verwundert die Augen gerieben und mich gefragt, ob ich vielleicht irgend etwas übersehen habe - weil das Ende dann so mir nichts, dir nichts kam.
Wer also ohnehin Fan der Serie ist und nach neuem Futter dürstet, darf die 5 Euro gerne investieren - mehr als ordentliche Unterhaltung in Länge eines durchschnittlichen Spielfilms darf er aber nicht erwarten.
Wer mit Resident Evil noch nie etwas anfangen konnte, wird durch die kleine Zusatzepisode aber auch nicht bekehrt werden.

Kommentare

  1. Da brat mir einer einen Zomb!.... hoffentlich wird Resi 6, was 100% kommen wird, wieder gruseliger.... also wie der DLC für 5 Euronen,... nur länger.

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  2. Wäre schön. In Sachen Atmosphäre hat Capcom das schon ganz gut hinbekommen, aber am Umfang sollten sie definitiv noch feilen.

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  3. Bin ja gerade dabei, beim zweiten Durchlauf von RE5 (mit Zebra und Disco Outfit UND unendlicher Magnum Munition) noch einmal die "Landschaft" zu genießen...ja, und dann das! Das habe ich doch wohl glatt übersehen. Ist gekauft! Ich liebe RE...auch wenn es von Teil 1 abwärts mit dem Grusel und aufwärts mit dem Shooting ging. Trotzdem haben alle Teile etwas. Gut, die Story ist mittlerweile so verdreht, aber naja. Teil 4 gemeinsam mit dem Womble durchgezockt; das war Spass pur! Wenn ich jetzt noch ein bißchen Zeit finde, mich von Heavy Rain zu trennen... :-)

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  4. Aber sei gewarnt - es ist ein sehr kurzes Vergnügen!

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