Shepard und seine Mannen....und Damen

Herrschaften, es ist folgendermaßen: ich bin ein emotionaler Tropf.
Das ist so und das kann man nicht wegdiskutieren oder abschmirgeln.
Vor allem bei Filmen hab ich, natürlich nur unbeobachtet und weitab jeglicher Zivilisation, nah am Wasser gebaut.

Nun fragt such der geneigte Leser: "Interessiert mich das?".
Nein interressiert kein Aas, aber ist ne prima Einleitung und Erklärung für das folgende.

Es geht um Mass Effect 2, das in meiner Box rotiert und da gar nicht mehr raus zu wollen scheint.

Der erste Teil hat mich für Wochen gefangen genommen und der zweite ist noch eine Klasse besser.
Wer's nicht kennt: Mass Effect 2 ist eine Space Opera zum mitspielen.
Man erstellt einen Charakter, der heißt dann Shepard und hat einen optionalen Vornamen der aber nie genannt wird. Insofern geht's zu wie auf'm Bau oder an der Rewe-Kasse. "Ey Shepard, wie läuft's?" oder "Grüß Gott, Shepard!"...manchmal auch mit einem Captain davor.
Das alles lässt vermuten, dass es im All recht dialoglastig von statten geht.
Alle Gespräche werden im multiple Choice Verfahren abgehandelt und sind generell sehr gut geschrieben. Die grafische Qualität ist filmreif. Immer wird das geschehen aus einem interessanten Winkel gezeigt und keine Unterhaltung gleicht einer anderen.
Zwischendurch wird auch noch geschossen, was genial einfach und eingängig von der Hand geht und auch nicht eintönig wird. Es ähnelt einem Gears of War und erreicht sogar auch dessen Action. Hut ab, Bioware!

Ich bin noch nicht sonderlich weit, aber dieses Spiel hat mich an einer Stelle gepackt wo mich noch nichtmal ein Film packen konnte.
Ein Wort: Miranda.
Miranda ist ein computergesteuertes Crewmitglied. Sie ist hübsch, ein wenig zu sehr auf ihre Pflichten bedacht und im Kampf extrem effizient.
In einem Gespräch mit ihr und einem anderen Crewmitglied vertrat ich eine andere Meinung als sie und habe die Dame beleidigt.
Daraufhin wollte ich mich entschuldigen... Da geht's schon los, ich entschuldige mich bei virtuellen Personen..... Und betrat ihre Kabine. Miranda saß hinter ihrem Schreibtisch und schaute nur kurz auf.
"Shepard, wollen sie reden? Ich würde es vorziehen, wenn es nicht so wäre."
Auch auf bitten bleibt die Frau hart.
Und ich, der Herr Womble, der Spieler an der Box, bin so tief in Shepards Haut gerutscht, dass ich mich wirklich abgewiesen fühle. Dieses seltsame Gefühl hat durch die Echtheit von Mimik und Stimme, derart viel Gewicht erhalten, dass es sich noch fast eine Stunde in mir hält.

Was will der Herr Womble uns damit sagen?
Er will sagen, dass ein Spiel, welches zu etwas derartigem fähig ist, in jede Xbox360 gehört.
So schaut sie nun mal aus, Herrschaften die Wahrheit und die Miranda.