Arme wie Hirschkeulen

Meine Kleidung ist eng, und feucht vom nächtlichen Nebel der über die Insel zieht. Ich bin allein, und niemand kann oder will mir helfen. Leise knarzt es zwischen den Segmenten meiner Panzerung wenn ich mich bewege. Sie ist kugelsicher, das macht sie aber schwer und unbeweglich.
Aber all das ist mir egal....ich bin Batman!

Ja, Herrschaften, Batman.
Ein anderer, düsterer und unrasierter Batman mit Armen so dick wie Hirschkeulen.

Vergessen ist der alberne Adam West aus der superbunt-albernen 70er Jahre Fernsehserie.
Vergessen ist Michael Keaton aus den Tim Burton Verfilmungen. Guuut die neuen Batmans mit Christian Bale sind schon recht düster und nehmen sich ein wenig ernster.

Ernst ist ein gutes Thema, denn in BATMAN: ARKHAM ASYLUM wurde alles ernst genommen. Das fängt bei der grafischen Gestaltung an, die so gut aussieht, dass einem die Luft wegbleibt und endet bei der wirklich guten Story und den präzisen Dialogen.
Die Story wuchs auf dem berühmten Mist von Paul Dini, der unter anderem die Story der Fernsehserie LOST mitverantwortet und die Dialoge werden im englischen gesprochen von der Belegschaft der preisgekrönten Batman Zeichentrickserie, in der z. B. Mark Hamill ( jawoll, Luke Skywalker) dem fiesen Joker seine Stimme in den Hals legt.
Die deutsche Version ist ähnlich gut besetzt. Allen voran Batman, der von David Nathan, der Johnny Depp Stimme, sehr echt und vor allem kernig vertont wurde.

Die Handlung steigt ein, als Batman den Joker im Batmobil in die Psychiatrie Arkham bringt. Der Fledermausmann vermutet einen fiesen Plan, das sagt er auch frei raus, denn der Joker hat anscheinend nach 2 oder 3 Schlägen auf die Glocke alle Viere von sich gestreckt und hat sich mitnehmen lassen. Anders als sonst, das findet der Batman sehr seltsam und begleitet auch das Sicherheitspersonal noch so weit wie er mit darf.
Dies ist Klasse aufgemacht in einer interaktive Sequenz, in der man als Batman neben der Jokersackkarre her läuft.

Da ist der gute Grinsemann draufgeschnallt, damit er nix anstellt. Irgendwann machen sie ihn los und Batman darf nicht weiter, weil er unter den Insassen nicht sonderlich beliebt ist.
Natürlich ist das der Moment in dem Joker sich losreißt und sich sein fieser Plan abzeichnet. Er übernimmt die Psychiatrie und öffnet alle Zellen.

Das wiederum findet Batman nicht sonderlich prickelnd und macht sich auf dem Scherzkeks noch die eine oder andere Rechte reinzuwuchten.

Reingewuchtet wird ordentlich, denn das Kampfsystem ist herrlich einfach und doch komplex.
Zum Gameplay kann man nur sagen: Batman ist nahe an der Perfektion.
So dicht an der Action und an der Story ist man selten.
Allerdings wird Arkham Asylum keine Batman-Hasser umstimmen.

Die Frage wie man sich fühlt, wenn man in der Story versinkt und die Steuerung des ordentlich aufgepumpten Rächers in Fleisch und Blut übergeht?

Dafür kehren wir zurück zum Anfang.....

Meine Kleidung ist eng, und feucht vom nächtlichen Nebel der über die Insel zieht. Ich bin allein, und niemand kann oder will mir helfen. Leise knarzt es zwischen den Segmenten meiner Panzerung wenn ich mich bewege. Sie ist kugelsicher, das macht sie aber schwer und unbeweglich.
Aber all das ist mir egal....ich bin Batman!