R.I.P. Gamestar-Abo

So, das war es dann.
Das Gamestar-Abo ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt gekündigt, Rückerstattung des Geldes für die bereits bezahlten, aber noch nicht hergestellten Hefte auf mein Konto inklusive.
Eigentlich war die Gamestar ja immer so eine Art Fixstern am Computerspielehimmel - immerhin mehr als neun Jahre (seit der Zwangsumstellung von der damals eingestellten PC-Player auf das GS-Abo) bis heute habe ich sie abonniert.
In letzter Zeit ist der Stern aber dramatisch schnell gesunken - die Tests wurden banaler, die Inhalte austauschbar und mittlerweile ist die GS an einem Punkt angekommen, an dem die eigene Website mehr von allem bietet - mehr Tests, mehr Specials, mehr News (leider nicht mehr Qualität, aber dafür kostet es ja nichts).
Lustigerweise gibt das sogar die eigene Redaktion zu.
Warum dann noch ein Heft kaufen? Soo sehr schätze ich die "andere Nutzungsform von Informationen" (auf gut deutsch: ich kann das Heft auf dem Klo lesen) nun auch nicht, als dass es mir monatlich 5,50 Euro wert wäre.
Dazu kommt noch, und das ist der eigentliche Genickschuss, dass die Inhalte einfach immer unterirdischer werden - als Beispiel sei etwa die aktuelle unsägliche, aber nichtsdestoweniger dreiteilige Reportage zum Thema "warum der PC soviel besser ist als jede Spielekonsole" genannt.
Aaaber die Spieletests, die reißen es doch raus, oder?
Leider nein.
Zum einen sind viele Tests auf der Website umfangreicher bzw. erscheinen überhaupt nur da. Zum anderen frage ich mich tatsächlich immer häufiger, ob die Menschen, die da schreiben, das tatsächlich schon seit mehreren Jahren hauptberuflich tun, oder ob man aufgrund einer gewissen Lustlosigkeit der Mitarbeiter nicht einfach ein paar Siebtklässler zum Verfassen der Testberichte zwangsrekrutiert hat.
Anders kann ich mir kaum erklären, wie Texte wie etwa die Vorschau zu "Red Dead Redemption" von Petra Schmitz zustande kommen, der zum einen billig zusammen gestoppelt wirkt, zum anderen auch noch mit einer Wortwahl glänzt wie aus dem Duden für Grundschüler. Als Beispiel nehme ich hier einfach mal das hübsche Wörtchen Pferd - ein Tier, das im Western nunmal häufiger auftaucht.
Und damit man nicht zweimal Pferd schreiben muss, wird also der Thesaurus für Grundschüler bemüht und damit resultiert danmn das Ganze in folgenden hübschen Alternativbezeichnungen:
Klepper, Apfelfabrik, Hottehüh, Gaul und Ähnlichem.
Grauslig! Muss ich nicht wirklich haben. Nicht mal auf dem Klo.

Damit ist das Thema Gamestar für mich abgeschlossen und ich beschränke mich künftig auf den Kauf von GEE und Consol plus, die eine, weil sie erkannt hat, dass eine Zeitschrift zum Thema PC-und Videospiele mehr leisten kann, als nur anzukündigen, welche Spiele in den nächsten 20 Monaten eventuell erscheinen und auch mal über Themen fundiert berichtet, die andere gerne ausblenden, die andere, weil sie einfach ein klassisches Multiformatmagazin ist, dessen Redakteure ansprechend schreiben und in das sich sogar gelegentlich auch der eine oder andere Blick über den Tellerrand einschmuggelt.

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