Bulky Dudes

Mein Partner in Crime, der Herr Falcon, hat ja schon das ein, oder andere Wort, über die besten Spiele 2011 verloren.
Waren auch echte Brenner dabei.
Für mich seltsamerweise immer noch ganz weit vorn:  "Dead Island"... So verbuggt es auch ist, es macht Heidenspaß zu zweit oder dritt, und eine Scheißangst allein.
Nun gibt es allerdings die Spiele, die keiner so recht auf der Rechnung hat.
Von der Überschrift her könnte der geneigte und unterrichtete Leser nun glauben, dass ich "Gears of War 3" meine.
...der Leser läge aber ganz schön falsch, denn "Mein Spiel des Jahres, was ich aber erst 2012 richtig gespielt habe" ...ist:

...das hat's wirklich mächtig in sich und gefällt mir (schimpft mich Gamersnob) besser als Gears.
Warum?

Es ist recht einfach, da wäre zum einen das Setting.

ES IST DAS WARHAMMER 40K UNIVERSUM... muss ich mehr sagen?....scheint so.
Ich bin in den 80ern und frühen 90ern "großgeworden". Sagt jetzt nur über mich aus, dass ich ET im Kino gesehen hab und Bon Jovi als sie noch cool waren.
Allerdings gab es auch am Bahnhof (Internet gab's nicht, wir hatten ja nix) diverse Zeitschriften Fremdsprachiger Herkunft, unter anderem auch das englische Rollenspiel und Tabletop Magazin "White Dwarf". 
Magisch von den Bildern angezogen blätterte ich hinein.
Fantastisch bemalte Zinnfiguren von...nunja... Bulky Dudes eben. Typen in wildester Rüstung mit Kanonen groß wie Rasenmäher.
Im Warhammer 40K Universum dreht sich alles um Maschinen und Dämonen.
Klingt irre...ist es auch, aber total!
Die Space Marines (genetisch verbesserte Soldaten, mal locker ein Kopf größer als die Klitschko Schwestern und auch doppelt so breit) tragen Kampfanzüge, die seit Generationen von Space Marine an Space Marine weitergegeben werden....und kein Aas weiß mehr wie man sowas baut. Also hat man die Dinger einfach ein wenig gehiligt, demzufolge gibt es keine Mechaniker mehr, sondern Tech-Priester, welche die Rüstungen instand halten.
Solche Rüstungen brauch man ja nur, wenn man starke Gegner hat. Derer gibt es genug:
Als da wären die Orks, die Dämonen von Zeentch, Nurgle, Khorne und wie sie alle heißen.
Da kommt so 'ne Rüstung schon passend.

Damit hat also der Gamesworkshop (die geben das "White Dwarf Magazine", und die Zinnfiguren, die Pen & Paper Rollenspiele, usw. heraus) sein Geld verdient.

Später folgten dann die Warhammer 40K Real Time Strategy Titel von der Firma Relic und dem (momentan leider stark angeschlagenen) Publicher THQ.
Daraus strickte Relic dann Space Marine... und nun kommen wir (sorry) erst zum Thema: 

Es dreht sich um Captain Tidus, der auf die Forgeworld beordert wird um da mal nach dem Rechten zu schauen. Zeitlich passend zu einer Ork Invasion. Da greift der Marine von Welt ja gern zur Power Axe und zum Bolter und zeigt den grünen Brüdern wo der Thunderhammer hängt.
Natürlich gibt es noch eine Verschwörung und das Chaos mischt auch kräftig mit, aber es geht hauptsächlich um die Action.

Viele Spieleredakteure haben die Grafik als trist abgewatscht.... und liegen meiner Meinung nach falsch.
Die Forgeworld ist felsig und zerklüftet. Sie wirkt so einladend wie das zerbombte Berlin, zwei Tage nach D-Day, aber die Farbtupfer wie die Orks oder die Marines selber, würden niemals so zur Geltung kommen, wie vor diesem tristen Hintergrund.
Es schaut einfach stilsicher aus, was Relic abgeliefert hat.
...und es ist weitaus dynamischer als Gears of War 1-3.
Gears of War hat die Shaky-Cam aus "Soldat James Ryan" adoptiert. Damit ist gemeint, dass die Kamera wie wahnsinnig schaukelt, wenn der Charakter zu rennen anfängt.
Davon wird mir regelmäßig schlecht und ich bin soooo froh, dass Space Marine ohne diese Beilagen auskommt.
Ein Aspekt, der hier vollkommen heraussticht, ist der Nahkampf.
Wer sich oben genannten Thunderhammer angeschaut hat, der weiß was los ist... Ich habe auf Youtube ein Video gefunden, welches zwei Dinge auf heftigste Weise klarmacht:
1. :  dass das Spiel ab 18 ist und...
2. :  dass eigentlich immer derjenige gewinnt, der den Thunderhammer am Start hat.

Aber geschossen wird ja auch noch, viel und gern.
Da wird auch der Gears of War und Modern Warfare Fan bedient.
Allerdings können die Marines nicht in Deckung gehen, was anfangs eher gewöhnungsbedürftig ist, aber (mir zumindest) es leicht macht, zu sagen: "Ach scheiß drauf...dann gibt's eben den (genau) Thunderhammer zwischen die Ohren!".


Soviel, Herrschaften, erstmal zu Space Marine... aber da geht's noch weiter.
DENN...das Ding hat einen Multiplayer Modus...YAY!...der ist wirklich gut geworden. Kein nettes Anhängsel, sondern beinahe ein eigenständiges Spiel.

Nu' is aber gut, Herrschaften!
Es sei nur noch erwähnt, dass ich es auf der XBox360 gespielt habe, die den Vorteil von ruckelfreier Full HD Grafik bietet.
Nochmals:  YAY!

Kommentare

  1. Worte eines Fanboys für Fanboys (wie mich). ^^ Nur der Schluß hat mir den Wind aus den Segeln genommen. Shooter spielt man doch nicht auf Konsole ... ;)

    Denoch bleibt Space Marine ein fantastisches Spiel allerdings eben nur für Fans des WH40K Universums. Für alle anderen ist es bestenfalls gehobener Durchschnitt.

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    1. "Shooter spielt man nicht auf der Konsole" - hab ich früher auch gedacht, aber nach einer gewissen Eingewöhnungszeit möchte ich mich gar nicht mehr vor den PC-Monitor setzen sondern lieber entspannt mit dem Joypad auf der Couch sitzen und auf zwei Metern Bilddiagonale spielen...

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    2. Tja die Geschmäcker sind halt verschieden. Ich habe in der Verganegnheit zahlreiche Schooter auf PC und Konsole gespiel, als das Genre noch seine Reize hatte Egal of Lifeforce Tenka, Goldeneye oder Black. Ich habe es mehrere Konsolengenerationen probiert und ich bin letztendlich immer wieder beim PC gelandet. Sicher geht es auch mit dem Controler, aber die Präzision einer Maus wird man dadurch niemals erreichen.
      Selbst die Wii hat das mit ihrer Wii-Mote Steuerung nicht geschafft, obwohl da mit dem Goldeneye Remake, The Conduit 1/2 und Red Steele 2 ein paar brauchbare Schooter erschienen sind.
      Für mich gilt daher: Sofern es eine PC version gibt greife ich zu der. So auch bei SpaceMarine

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  2. Uiuiui.... Shooter mit der Wii-Mote, das hat was von Fußballspielen auf Krücken. :)
    Und Himmel...Liefeforce Tenka, da hab ich seit 15 Jahren nicht mehr dran gedacht, schlimm.
    Ich bewege mich ja auch immer mehr in die Couch-Shooter-Gefilde (@Falcon: Hast Recht...wir werden alt...aber Hektische Mausbewegungen am Beamer stelle ich mir vor wie eine beginnende Seekrankheit!).
    Schon allein, weil die Körperhaltung entspannter ist. Jaaa....ich werde alt.
    Aber die Grenzen verwaschen, jedenfalls auf der 360. Der Controller ist für Shooter wie gemacht, natürlich ist's nicht so präzise, aber wer kann schon aus vollem Lauf, ein 8 Pfund schweres, Sturmgewehr präzise abfeuern?...abgesehen von Chuck Norris keiner.
    Aaaaaaber Space Marine finde ich als 3rd Person Shooter gelungen (von wegen Steuerung, die Nah und Fernkampf gleichermaßen gut bewältigt)...als auch als Nischenprodukt für die WH40K Nerds, da draußen (Hallo Herr Imperator, und gut zu wissen!).
    Dass dem Warhammer Universum der gaaaaanz große Durchbruch nie so recht gelang ist schade, aber vielleicht wird's ja noch. Space Marine war jedenfalls ein ganz großer Start ins Actiongenre...bleibt zu hoffen, dass es Publisher gibt die Relic noch einen 2. Teil ermöglichen.

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