Formerly Closed Doors

Silvester!... nicht der SCHDALLOHNE...Ich meine das Ende des alten Jahres, bzw. der Anfang des neuen Jahres, war diesmal geprägt von einem Spiel. (OK...auch von Essen und feiern).
Wir haben gerockt!
Nach langer Zeit mal wieder das alte Rockband angeworfen und Spaß gehabt.
Jeder ist dann ein wenig stolz auf seine Plastik-Gitarren-Künste, oder Schlagzeug...oder Bass.
Aber es bleibt ja immer dieser kleine, fiese Nachgeschmack, dass einem das spielen eines Instruments nur vorgegaukelt wird.
Ärgerlich, vor allem, wenn man gerade gerockt hat wie ein gewisser Jimmy H. auf einem Feld bei Woodstock.
Wie cool wäre das, wenn man mit einem solchen Spiel ein RICHTIGES Instrument erlernen könnte.
Diesen Traum hatte ich aufgegeben.... bis gestern abend.
Gestern habe ich die alte E-Gitarre aus dem Schrank gekramt, auf der ich nie gelernt habe zu spielen, und verband sie mit meiner PS3...und ROCKSMITH.




Schwer zu beschreiben, was dann passierte.
Ich habe lange Zeit... Jahre....mit mir gekämpft bis ich das "Gitarre-lernen-wollen" aufgegeben hatte. Daraus ergaben sich einige Dramen auf die ich hier nicht näher eingehen möchte, wichtig ist, dass ich einfach keinen, für mich greifbaren, Zugang fand.
Seit gestern Abend habe ich einen.
Rocksmith startet mit dem Stimmen der Gitarre.
Danach lässt es den Spieler ganz langsam die Noten einer Rockband/Guitar Hero sehr ähnlichen "Notenautobahn" greifen.


All das geht Ton für Ton....ganz gemächlich. (Im Video wird der 2. Song gespielt)
Danach verlangt Rocksmith, dass man es ein ganz klein wenig schneller spielt. Immer noch langsam, aber man hört den zusammenhang der Noten, die Melodie.... und das ist der Moment wo dem Spieler folgender Satz durch den Kopf schießt:
"Gerade habe ich den Anfang von "Satisfaction" von den Stones auf einer echten E-Gitarre gespielt.
Die erste Tür geht auf.
Man startet gleich im Karriere Modus. Dieser besteht Anfangs aus zwei Liedern, die man natürlich nicht volles Rohr durchackern muss. Man spielt nur einzelne, ausgesuchte Noten.
Bis hier ist es schon erstaunlich, dass man eine E-Gitarre an eine Spielkonsole anschließen kann, aber es wird noch spannender.
Rocksmith lässt den Spieler nicht nur üben, sondern überwacht alle seine gespielten Töne.
Sollten die ersten Töne sauber gespielt werden, streut Rocksmith ein paar weitere ein. Werden diese auch gut gemeistert, dann gibt's noch ein paar mehr, usw..
Sollte man ein paar mal patzen, nimmt das Spiel wieder ein paar der zu spielenden Noten heraus.
So steigert man sich selbst und irgendwann merkt man, dass man ALLE Noten selbst gespielt hat (wovon ich noch Kilometer weit entfernt bin).
Zum Grifftraining gehören auch kleine Spiele, wie "Duck", eine Art Galaga, in der man Enten mit dem richtigen Ton abschießt. Dadurch lernt man spielerisch, wie man sich auf dem Gitarrenhals zurechtfindet.

Neben einer Tonne Hilfsvideos und freispielbarer Goodies, gibt es natürlich noch die Songs selbst.
Das geht bei den Stones los, über Eric Clapton und Lenny Kravitz, bis zu Kings of Leon und Lynrd Synrd.
Für jeden Song gibt es Tutorials und eigene Trainigsstrecken.

Und wieder öffnet sich eine Tür...
Denn nachdem man sich einen Überblick verschafft hat, WAS man alles mit Rocksmith machen könnte, wird klar, dass man es selbst in der Hand hat, denn Rocksmith ist nicht nur ein Spiel.
Es ist in erster Linie, der geduldigste E-Gitarren Lehrer der Welt und eine absolute Revolution im Musikspiel Genre.
Anzumerken ist trotzdem noch, dass es kein Partyspiel ist, wie Rockband und es ist in Deutschland nur über den Importhandel zu haben (ich hab meines bei Amazon gekauft) und es enthält das Spiel und das magische Kabel, welches E-Gitarre mit PS3 bzw. XBOX 360 verbindet.
Eine E-Gitarre ist NICHT dabei. Es gibt allerdings ein Bundle, das natürlich mit einem ordentlichen, aber angemessenen Preis zu Buche schlägt.
Um an DLC (DownLoadable Content) zu gelangen, brauch man zwingend einen amerikanischen PSN Account (oder XBox Live Account), aber wie das geht ist fix gegoogelt.
Da sind dann solche Knaller dabei wie "Jessica":


So, wie oben, schaut's aus, Herrschaften!...drückt mir die Daumen, dass mich der Biss nicht verlässt. (Ich bin zuversichtlich!)

Kommentare

  1. Eigentlich der nächste logische Evolutionsschritt der Musikspiele - bleibt nur zu hoffen, dass nach all dem Hype um Guitar Hero und Co. noch genug Leute Interesse an so etwas haben und sich außerdem nicht entsetzt wegdrehen, wenn sie merken, dass es dabei tatsächlich etwas ernsthafter zur Sache geht.

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  2. Ich mag sowas als Klavier-Variante, bitte. Danke.
    Denn da gehts mir so wie dir mit der Gitarre, nur, dass ich kein Klavier habe, und auch kein E-Piano. Leider :-(

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  3. @ Falcon: Ich will's hoffen, denn es ist wirklich umwerfend gut...wenn mir nur nicht die Flossen so weh tun würden. :)

    @ Lily: Da wäre ich ja auch scharf drauf, aber die anschaffungskosten sind dan noch ein klein wenig oberhalb der E-Gitarre. Frag mal den Herrn Falcon, den alten Piano Virtuosen.

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    1. Oh, so dramatisch ist das gar nicht - gebrauchte Geräte gibt es schon für 300-400 Euronen.
      Das sind natürlich keine Spitzenteile, aber eine Strat gibt es ja auch nicht für 500 Euro.

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  4. Ich hab einen sehr hübschen Les Paul Nachbau. ....knappe 200€ damals mit Verstärker. Zum üben reicht das Ding völlig. ....da ist aber der Haken. Wer kauft sich ein Instrument zum Spiel, das deutlich über die 200€ Grenze geht?

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    1. Klar, sowas macht man natürlich nur, wenn man ernsthaftes Interesse am Spielen des Instruments hat - wovon man ja bei jemandem, der ein "Spiel" wie Rocksmith kauft, ausgehen dürfte (soweit sich der Käufer vorher informiert hat, was ihn erwartet).
      Albern dagegen finde ich dieses irrsinnig teure Fender-Mustang-Imitat, das letzten Endes trotzdem nicht mehr ist als ein Controller mit einem Haufen Knöpfen, aber eben noch lange kein echtes Instrument.

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    2. Achso, und noch ergänzend: Mein erster Synthi war ja auch kein Teil für 3.000 € sondern ein gebrauchtes Gerät der 800 DM- / 400€-Preisklasse.
      Wenn man dann irgendwann feststellt, dass man da auf Grenzen stößt, kann man sich wie bei jedem Instrument immer noch nach etwas Teurerem, Vielseitigerem und Höherwertigerem umsehen.

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  5. Den letzten Schrott sollte man aber auch nicht kaufen. Da macht das Spielen nämlich nie Spaß... Und vielleicht auch als absolute Beginner nicht gerade eine akustische Gitarre mit den Stahlsaiten, die einem die Fingerchen zerschneiden. Besser erst Hornhaut auf Nylonsaiten entwickeln... fürs Gitarrespielen war ich leider immer zu blöd. Sonst hätte ich es zu Ehezeiten vom Exmann lernen können, der nicht nur recht begabt war im Unterrichten, sondern auch eine ordentliche Gitarrensammlung sein Eigen nannte.

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  6. Wie cool ist das denn?
    Dawn of the Chordead - wahaha!!
    Jetzt könnte ich mich erneut in den Allerwertesten beißen, dass ich meine Washburn zerbröselt habe, das war ne Halbakustik, die hätte man auch anschließen können. :(

    Schön, dass du auch hier Jessica spielen kannst. ;)

    Ich wünsch dir viel Spaß! Mach weiter so!!

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  7. @Lily: Ich denke immer noch ich bin zu doof dafür, aber ich machs trotzdem :)

    @Meise: Das "Spiel" ist echt der Brenner.... Allerdings ist Jessica DLC...also nicht im Spiel, aber erwerbbar. Das muss ich mir wohl noch gönnen.

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