Money, Money, Money - DLC-Quest



Neben der Bugdichte, die etliche Neuveröffentlichungen der letzten Zeit aufwiesen, gibt es eine zweite Geißel der modernen Computer- und Vidoespiele, bei der jedermann leicht ins Fluchen gerät und der Spieleindustrie alle sieben Plagen Ägyptens an den Hals wünschen möchte - den Downloadable Content, kurz "DLC" geheißen.
Kein Spiel, das heute etwas auf sich hält, mag noch darauf verzichten und so kann man von neuen Maps und neuen Waffen über neue Texturen und Charaktere bis hin zu kompletten neuen Handlungssträngen so ziemlich alles gegen oft nicht gerade wenig Bares nachkaufen.
Das ist ärgerlich, vor allem dann, wenn dieser Content schon auf der Spieledisk lagert, aber trotzdem erst gegen Zahlung freigeschaltet wird. Da fühlt sich natürlich mancher Käufer ordentlich verschaukelt.
Und genau das treibt das DLC-Game auf die Spitze.


Man startet als herziges Männlein in 8-Bit-Optik, dem gerade dank eines üblen Tunichtguts die geliebte Prinzessin abhanden gekommen ist.
Ach ja, die Eltern hat er auch noch getötet.
Und in den Dorfbrunnen gepinkelt, was aber in Anbetracht der anderen Schandtaten wohl etwas vernachlässigbar erscheint.
Der Bösewicht schnappt sich also die Prinzessin, verschwindet rechts aus dem seitwärts scrollenden Bildschirm und unser Held verfolgt ihn.
Moment...war da links nicht ein Pferd?
Würde es damit nicht schneller gehen?
Also nichts wie hin!
Und damit geht es los.
Nach links gehen ist nämlich nicht - diese Funktion muss man extra kaufen.
Genau wie den unbedingt nötigen Doppelsprung.
Animationen für flüssige Bewegung.
Oder die Musik.
Oder eine Pausenfunktion.
Alles separat erhältlich.

So sieht das Menü erst nach fleißigem Münzsammeln aus - die Option "Unlock full game" sollte
man unbedingt nutzen, zumal man da mit einer einzigen echten Euromünze dabei ist

Zum Glück macht sich das Spiel aber über die ganze Downloadgeschichte lustig und deswegen kostet das Ganze kein echtes Geld, sondern wird beim Händler des Vertrauens für die Münzen erworben, die unser Held im Spiel aufsammelt.

Münzen bis zum Abwinken - natürlich noch lange nicht genug für Klassiker wie die Pferderüstung

Und man muss schon ganz schön viele Münzen durch geschickt Sprünge und Aufspüren versteckter Räume sammeln, um sich solche grandiosen Extras wie eine Zeitrafferfunktion (den Wetzstein beim Schmied nur sechsmal statt 10.000 mal benutzen müssen, um ein Schwert zu erhalten), den Blumenhut oder die Pferderüstung (jedem Elder-Scrolls-Fan geht hier das Herz auf) zu erhalten.
Die Pferderüstung - wer kann dazu schon nein sagen?

Selbst der obligatorische Zombie-DLC fehlt natürlich nicht.

Das Spiel ist hochgradig putzig, lustig und liebenswürdig, strotzt vor gewitzten Anspielungen und macht einfach einen Heidenspaß.
Und da es mit gerade mal 80 MS-Points auch nur etwa einen Euro kostet, kann man auch über eine Spielzeit von gerade mal einer Stunde (wenn man wirklich alles gesehen haben will) böse sein.
Und wer weiß, vielleicht gibt es ja auch bald ein paar zusätzliche Level als DLC.
Oder wenigstens eine Fassung für den PC, angekündigt ist die nämlich.

Fazit: Unbedingt spielen!

DLC-Quest, XBox 360 Marketplace, 80 MS-Points.
Zur Entwicklerhomepage

Kommentare

  1. Enldich mal was mit Witz und Hintersinn....
    Erstaunlich, dass Microsoft das so einfach durchgewunken hat.
    Die sind ja nicht gerade für ihren Humor berühmt!

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