Grünes Pflänzchen Heilmichgut oder des Folterknechtes neue Kleider

Was machen eigentlich die Typen, die das Ur Resident Evil programmiert haben, wenn sie keinen neuen Resi Teil am Start haben.
Von einem weiß ich es ganz sicher was der macht.
Nein, es ist nicht Shinji Mikami, der mit dem ganzen Resident Evil Kram angefangen hat und immer noch klasse Spiele produziert (deren Story meistens echt gut anfängt und in komplettem Irrsinn endet).
Ich meine jemand anderen.

Es dreht sich um folgendes:

Man wankt so mir nichts, dir nichts, durch ein leerstehendes Herrenhaus nahe Raccoon City (einer amerikanischen Kleinstadt die es eigentlich gar nicht gibt), in dessen Nähe man vor ein paar Minuten mit dem Hubschrauber abgestürzt ist. Der Hubschrauber gehört übrigens der Spezialeinheit, bei welcher man stolzes Mitglied ist.
Da steht man nun in seinen zerrissenen Hosen (weil vorm Haus echt fiese Hunde am Start waren, die auch laaaange nix mehr gegessen haben) und schaut in die Runde.
Jawoll, da stehen sie alle... Barry, der bärtige Klotz, Veteran vieler Kämpfe, schaut die Treppe des Herrenhauses empor, als erwarte er Scarlett O'Hara.
Rebecca Chambers knabbert sich an der Unterlippe und fragt sich wie sie...die doch erst 18 ist und wie 12 aussieht, hier hereingeraten ist...vor allem in die Spezialeinheit (lag sicherlich an ihrem virtuosen Klavierspiel).
Jill Valentine, Special Forces Model, die in ihrer Freizeit gerne mal die Laufstege der Welt unsicher macht.
Albert Wesker, seines Zeichens Sonnenbrillenträger und geheimnisumwitterter James Dean Verschnitt scheint sich ganz wohl zu fühlen... der Spieler von Welt weiß auch warum.
Und...man selbst?...so man nicht auf easy spielt ist man Chris Redfield, Arme wie Baumstämme und immer die Beretta im Anschlag.
Da fragt man sich schon:  Was kann da noch schief gehen? Bei der Truppe?         ... Alles!

Chris macht erstmal ordentlich seinen Rucksack auf, und sieht:  6 Fächer... nicht mehr, nicht weniger.
Das ist echt dünne. Da springt er in einen Hubschrauber und startet eine Mission in der es um ALLES geht...und nimmt nur die Handtasche seiner kleinen Schwester mit.
Schon ein Fuchs, der Chris.
Nun geht's ja weiter. Man findet ja noch ganz viel Zeug! Unter anderem auch die oben präsentierte Pflanze.
Und wo steckt man die hin?...genau, in die Redfieldsche Handtasche.
Ist das Grünzeug erstmal verstaut betritt man den nächsten Raum (Stichwort: einzige offene Tür).
Ja, was ist das?...da sitzt ja einer auf dem Boden....ist der traurig?
Dann wendet er den Kopf, ganz blass ist er. Armer Kerl.
Plötzlich will er einen beissen,... da hört's aber auf mit dem Mitgefühl und Chris schießt dem blassen Kollegen erstmal ein paar Kugeln zwischen die Ohren.

Gleich mal zeigen wer hier die Hosen anhat...die zerrissenen.
Nun ist erstmal wieder Ruhe im Karton.
Aber was ist das? Hat der Blassling es doch noch geschafft, den Chris zu beissen? Oha! Was nun?
In der Handtasche lauert ja noch das grüne Pflänzchen und wartet auf seinen Einsatz.
Das ist aber komplizierter als gedacht, denn das System, wie man was aus dem Handtäschlein nimmt und es am Ende auch noch benutzt ist von jemandem programmiert worden, der noch vor ein paar Jahrhunderten bei der spanischen Inquisition als Folterfachmann untergekommen wäre.
Da passiert folgendes:
Select drücken um das Täschlein zu öffnen.
Cursor auf grüne Pflanze ausrichten (wahlweise Kräuter).
>klick<
Ein Dialogfenster öffnet sich
Grüne Pflanze: benutzen? JA NEIN...wir wählen JA
>klick<
Ein weiteres Dialogfenster öffnet sich

Sie benutzen: grüne Pflanze

Dieses Fenster schließt sich nicht von allein, also:
>klick<
(dann steigt die eigene Gesundheit ein wenig an)
Ein weiteres Dialogfenster öffnet sich
Sie haben benutzt:  grüne Pflanze.
Auch dieses Fenster schließt sich nicht von allein, daher:
>klick<
All das nur um in die Tasche zu langen und ins Gras Kraut zu beissen.
Das ganze ist ja noch erträglich, wenn man es zum ersten mal macht UND nicht gerade in einem Kampf ist.
Sollte das aber der Fall sein, dann werden die Götter des Stresses hellhörig.

Und genau dieser Typ, der dieses in all seiner Langatmigkeit erklärte, Inventarsystem verbrochen hat...genau den hat Sony (MEINER Meinung nach) damit beauftragt die Menüs all ihrer Gerätschaften zu Designen.
Was ich heute schmerzhafterweise erfuhr, als ich versuchte alle nur möglichen Addons für Uncharted 3 zu kaufen und herunterzuladen.

1. Ja wo sind sie denn?
Hier wird der Kunde noch gefordert. Sony spricht Urtriebe an, jagen und sammeln. Man jagt im Marketplace des PSN Stores nach den Addons, da diese so wundervoll verschachtelt versteckt sind....dann sammelt man sie ein.
2. Nun kam es, dass ich dem Hunters Club beigetreten bin, das ermöglicht mir ALLE Addons für dieses Spiel zu laden.
So habe ich meinen Pass geladen und als es fertig war, passierte,.... nix.
3. Ich startete das Spiel und nach nur knapp 5 Minuten Warte- und Suche-rei fand ich im Multiplayer Modus die Möglichkeit nach Addons zu suchen? Viel zu einfach wie ich finde.
4. Endlich in der üppigen Liste angekommen, muss ich mir erst mühselig zusammensuchen, was ich herunterladen muss/will (neue Karten, neues Aussehen für die Figuren, usw.) aber halt....die einzelnen Figuren sind noch ausgepreist? Hab ich da nicht schon Geld für gelatzt?
Hab ich, und ich krieg sie auch, aber halt im Pack...ich darf nur nicht unkonzentriert auf die Einzelmodelle klicken, denn das kostet Geld. Klasse System. und so einleuchtend.
Sony hat bestimmt schon diverse Kleinbeträge, von diesen Fehlklickereien eingesackt. Schon allein dafür müssen die diesen Typen lieben.
Der hat sicherlich auch die stylische, aber superduper unpraktische, Cross Mediabar der PS3 verbrochen.
Und all das fing sicherlich vor Jahrzehnten mit folgender Frage an:

"Wie bekomme ich, mit möglichst viel Interaktion, das Pflänzchen in den Chris Redfield?"