Gaming Time... (Mit der) Zeit zu spielen

Zeit schmilzt dahin, wie Schnee in der Sonne!  -  Eddie Murphy, Auf der Suche nach dem goldenen Kind

Wer jemals bei World of Warcraft den Befehl /played eingegeben hat, den hat sicherlich der Schlag getroffen.
Für meinen Magier Arkayne wurden mir 23 Tage und ein paar Stunden angezeigt...reine Spielzeit.
Natürlich nicht am Stück, aber zusammengerechnet schon eine erschreckende Zeitspanne.
Ist ja auch ein MMO könnte man sagen. Stimmt auch, dieses Genre ist generell einer der größten Zeitfresser.
Aber es geht auch anders:  DayZ! Mein Steam Account meinte ich hätte DayZ (bzw. Arma2) gute 300 Std. gespielt. Da ich allerdings von beinahe Anfang an dabei war, kann man 50 Std. abziehen, denn es dauerte generell 10 Minuten bis eine Verbindung zum Server aufgebaut wurde. Leidensfähigkeit for the win, aber darum geht's nicht.
Es sind zwei Fragen die ich heute mit mir herumtrage. Hier der Anlauf zur ersten:


Wie ist normalerweise unser Umgang mit etwas, das so viel (Lebens)Zeit beansprucht?
Meistens nehmen wir es ernst und es ist ein zentraler Punkt in unserem Leben.
Sei es die Arbeit, ein Hobby, oder eine andere Pflicht, die uns in Anspruch nimmt.
Eines ist allen dreien gemein: Wir nehmen diese Tätigkeit ernst.
Wie kommt es also, dass wir den Spielen, die sich auf unserer XBox(360), PS 1-3, Nintendo 3DSiXXL, WII(U), PC usw. herumtreiben und mit denen wir viel Zeit verbringen, und Erinnerungen verbinden, so wenig Bedeutung beimessen?
Sollte diese Spielerei, dieses wandeln zwischen (virtuellen) Welten, nicht den gleichen Stellenwert haben wie die Eisenbahnanlage im Keller von Otto Normal-User, oder sein Fußballturnier am Wochenende?
Da schaut es genauso aus, wie mit der Diskussion ob Videospiele Kunst sein können. Diejenigen, die mit der Materie bekannt sind und Spiele wie Ico, Shadow of the Collossus oder Dear Esther ihr Eigen nennen, sagen prinzipientreu "Ja!" zur Kunstfrage.


Leute die mal Tetris auf einem Gameboy gespielt haben, naja...die sind anderer Meinung.

Nun zur Frage:
Wie wichtig ist für euch das Spielen und seine positiven Aspekte (Entspannung, soziale Komponennte, etc.)?

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Hier starte ich nun mit Frage 2 und bedanke mich bei jenen drei Lesern, die bis hierher vorgedrungen sind.

Wer sich einen Triple A Titel kauft, der hat meist gute 60,-€ auf dem Deckel stehen.
Freudig aufgeregt hüpft man nach Hause und befreit das Spiel aus seiner bunten Verpackung...dann spielt man.
Aber wie lange?
Dank Steam (XBLA und PSN haben ein solches Feature...Gott sei Dank...noch nicht) kann ich es genau verfolgen und es breitet sich ein erschreckendes Bild für Triple A Vollpreistitel vor mir aus.

Assassins Creed: Revelations: 30 Min.  
Rage: 50 Min.
Deus Ex: Human Revolution:  50 Min.
Far Cry 2:  2,5 Std.
Crysis: Warhead:  20 Min.
Fallout: New Vegas:  4 Std.
Red Orchestra 2:  30 Min.

"Aua!" sag ich, und verspüre einen stechenden Schmerz im Portemonaie.

Auf der anderen Seite stehen die Titel, in die mehr Zeit geflossen ist, und die preislich nicht ganz so belastend waren.

DayZ:  300 Std.  -  Kosten 24,95€ (ArmA2 +OP Arrowhead)
League of Legends: 71 Std.  -  Free2Play
FTL:  21 Std.  -  Kosten 8,99€
Costume Quest (Höre ich da ein Raunen? Ja ich hab' Costume Quest, ist das ein Problem?): 10,5 Std.  -  Kosten: 11,99

Natürlich gibt's auch realistische Preis/Leistungs Geschichten wie z.B. Skyrim mit 45,99€ und gespielten 60 Std.
Worauf ich aber mit dieser langen und langweiligen Aufstellung hinaus will: Anscheinend zählt die Aufmachung und grafische Qualität eines Spieles (jedenfalls bei mir) nicht so viel wie der Spielspaß, bzw. die Faszination die es ausmacht.
Wenn ich mich nun zur Mehrheit der Gamer zähle, was ich gern tue, denn wer ist schon gern allein auf weiter Flur, dann zeichnet sich für Publisher folgendes Bild ab:
Die Idee und die Ausführung zählt. In den seltensten Fällen sind die grafische Qualität oder die sogenannten "Bells & Whistles" ausschlaggebend. (Da möchte man rufen: "In your Face,UBI Soft!")

Nach Betrachtung meiner Steamliste, fühle ich mich jetzt wie der Vater, der seinem Sohnemann etwas gaaaanz tolles und teures  gekauft hat... doch der spielt viel lieber mit der Verpackung in der das Ding geliefert wurde.

Dennoch, wir verbringen eine unglaubliche Menge Zeit mit spielen.
Die einen schießen, die anderen Knobeln und ganz andere wiederum lassen sich von Zombies fressen. Eines haben wir aber alle gemein, wir erfreuen uns eines Hobbies, das wandlungfähiger und vielfältiger nicht sein könnte.

Nun zu meiner zweiten Frage:  Was frisst eure Zeit?

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