Top 3 der dämlichsten Videospiel-Aktionen 2012


Herrschaften, das Jahr geht zu Ende. Viel Gutes kann in unserem Hobby nicht mehr passieren, aber auch nicht mehr viel Schlechtes.
Grund genug meine persönlichen Top 3 der größten Dummheiten der Videospiel Industrie im Jahre 2012 an den Start zu bringen.

Die Änderung des Endes von Mass Effect 3.



Es geht hier nicht um das alte oder neue Ende, sondern eher um die Aussage die mit der ganzen Aktion getroffen wird.
Die lautet, wenn man eine Sekunde drüber nachdenkt, folgendermaßen:
"EA (und Bioware), Multimilliarden Dollar Konzern, läßt sich von der Community in ihre Spiele reinquatschen!"
Klingt im ersten Moment nicht schlimm, signalisiert aber jedem Deppen: "Aha, nun hab ICH Anspruch darauf bei den Spielen mitzureden, die ich kaufe."
Habt ihr's gehört? Dieses leise "Adios!".
Das war die künstlerische Freiheit die sich verabschiedet hat.

Für tausende von Gamedesignern auf der ganzen Welt, war das ein Schlag in den Nacken.
Jetzt wollen alle ihre, zweifellos einzigartige und vor allem wichtige, Meinung kundtun wie Spiel XY auszusehen hat.
Obendrein erwarten sie von den Machern der Spiele, dass sie auf jeden Foreneintrag reagieren.


Was wäre wohl rausgekommen, wenn Ken Levine die Community gefragt hätte, wie er Bioshock machen soll?
Der hätte seine Antwort bekommen. Aber Hallo, und nicht nur eine.
Und von wem? Von der lautesten Pappnase im Forum. Und das, Herrschaften, ist immer der schlechteste Ratgeber.
Oder noch weiter gedacht. Was wäre wohl aus Herr der Ringe geworden, wenn man sich auf eine Gruppe Fanboys konzentriert hätte?
Der Film wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit grauselig geworden und Peter Jackson hätte sich erschossen.

Nicht falsch verstehen, konstruktives Feedback ist ok. Die Erwartungshaltung, dass die Programmierer alles stehen und liegen lassen, weil der 14 jährige Horsti Müller aus Buxtehude/Wanne Eickel eine Idee hat und diese im Forum zum Besten gibt, ist völlig an der Realität vorbei.

Bioware würde besser da stehen, wenn sie gesagt hätten: "Ja, das ist euer Spiel, ihr habt's gekauft. Aber ihr malt ja auch nicht an der Mona Lisa herum, nur weil euch die Nase nicht gefällt."
Wer weiß, vielleicht war das auch einer der Gründe, warum die beiden ehemaligen Chefs von Bioware den Hut genommen haben.


Star Wars: The old Republic goes Free to Play



Leute, was hab ich mich darauf gefreut. Was hab ich das Exzessiv gespielt... und was hab ich geflucht,  als ich gemerkt hab, dass es nicht viel anders ist als WoW. Bioware ist auf Nummer sicher gegangen, weil sehr sehr viel Kohle auf dem Spiel stand.
Aber die gemein hohe Erwartungshaltung mal ignoriert, ist es ein fantastisches Online Rollenspiel, das schon beinahe ein wenig zu casual war.
Der Klassiker:  Hübsch, aber doof. (Nicht so richtig doof, aber innovationslos. Doof klang halt besser.)
Trotzdem hat's nicht genug Monatsabos verkauft. Deswegen haben die Hobbiestrategen von EA sich einen diabolischen Plan aus den Fingern gesogen.
Er heißt... Free to Play.
Achja, denkt der Kunde. Das ist ja nett.
BIS...ja bis er merkt, dass Free to Play bei EA heißt, dass man nicht etwa besondere Inhalte oder Charakteklassen käuflich erwerben muss....sondern auch Teile des User Interface.
Die ersten beiden Fähigkeitsleisten sind frei, jede weitere kostet Geld. Wie beim Drogendealer. Der erste Schuss ist umsonst, dann kostet der Spaß Geld.
Herr der Ringe Online, Age of Conan, und sogar Vanguard.
Diese Spiele sind besser geworden als sie zu Free to Play Titeln wurden.
Star Wars: The old Republic hat tatsächlich nach diesem Schritt abgebaut.
Aber Star Wars Fans sind ja gestählt, wenn es um derartiges geht. Es gibt kaum gute Spiele im Star Wars Universum. Seeeehr viele Spiele und seeeehr viele Rohrkrepierer. Nur ein paar Perlen.
Das alte Star Wars Online Rollenspiel war so eine Perle.
Star Wars: The old Republic hätte eine solche Perle werden können, aber diese Chance hat EA verspielt.



Die Idiotenaktionen rund um WarZ


Über WarZ habe ich mich hier schon lang und breit ausgelassen.
Aber in aller kürze:
- Es bedient sich bei DayZ ohne zu verstehen worum es dabei geht.
- Der Chef von Hammerpoint, Sergey Titov, vergreift sich gegenüber seiner Kunden immer wieder heftig im Ton.
- Hammerpoint macht falsche Angaben über WarZ in Steam.
- Steam reagiert und nimmt das Spiel aus dem Angebot.
- WarZ ist noch viel unfertiger als Sergey jedem weismachen will und beharrt auch darauf, dass der Name WarZ nicht an DayZ angelehnt war.

...achja...der Name.
Wer dachte es könne nicht mehr viel schiefgehen, der möge sich setzen.
Gerade als Hammerpoint die Nachricht von Steam erhielt, dass die meisten ihrer Kunden, die WarZ gekauft haben, ihr Geld zurückhaben wollen (sie fühlten sich...zu recht...betrogen), klopfte Paramount an die Tür.
Ja, die Paramount, mit den ganzen tollen Filmen.
Die meinten, dass sie schon seit einer Ewigkeit einen Film namens "World War Z" in der Mache haben (mit einem Schauspieler namens Brad Pitt, wenn den einer kennt) und sie finden, dass WarZ da ein klein wenig zu ähnlich klingt.
Nun hat Hammerpoint ein Ultimatum gestellt bekommen, den Namen zu ändern oder sich mit Paramount anzulegen.
Ich weiß natürlich nicht wie das alles genau ablief und ich wette, dass sich beide Parteien nicht mit Ruhm bekleckert haben, aber es könnte eine große Chance sein.
Häääääääääääääh?....Chance?
Jawoll. Das einzige, was WarZ noch retten kann, ist das ablegen des (in Gamerkreisen) verbrannten Namens.
Jeder Gamer der in den letzten Wochen nicht im Koma lag, wird bei den Namen WarZ, Hammerpoint und Sergey Titov vorsichtig.
Nun haben sie die Chance einen der drei negativ behafteten Namen aus der Gleichung zu nehmen.
Wenn sie schlau sind...
Allerdings, nach allem was passiert ist, erwarte ich genau das Gegenteil


So Herrschaften, das waren sie, die aus meiner Sicht dämlichsten Aktionen in der Welt der Videospiele im Jahre 2012.

Fällt euch noch was ein?

Kommentare

Beliebte Posts