Mad Max - der Hausmeister vom Thunderdome

 
Front
Herrschaften, eigentlich wollte ich hier eine Lobpreisung von Metal Gear Solid 5: the Phantom Pain verfassen. Allerdings kam mir jemand dazwischen. Der Max war's. Genauer gesagt, der Mad Max. Da dieser anscheinend die Kritik polarisiert, wollte ich mal ein paar Worte zum alten Roadwarrior verlieren. Da die beiden Titel (Metal Gear und Mad Max) beinahe gleichzeitig erschienen, und beide Open-World Spiele sind, kann man sie im Ansatz vergleichen. Dies aber nur kurz. Wo sich bei Metal Gear die Story zeigt, ist sie meist ein wenig albern. Nicht zu albern, wie in den meisten Vorgängerteilen. Aber albern genug um bei über 13 jährigen, oder Nichtjapanern, Erstaunen, und zarten Unglauben hervorzurufen. Genau da erlaubt sich der Max aber keinen Patzer. Die Story passt sich fantastisch in das Endzeit Universum von Max Max ein. Allerdings wirkt der Max nicht ganz so poliert, und durchgestylt wie der alte Snake. Der Roadwarrior kommt eher hemdsärmelig daher. Ab und zu flackert mal eine Textur, und wenn total viel los ist, geht auch mal die Bildrate unter die 30 pro Sekunde. Aber all das stört nicht, weil:

Der Max rockt!

Maxx
Das Intro startet langsam, mit dem Zerfall der Welt, nur um dann Vollgas zu geben sobald Max auftaucht. Einige Banditen haben es auf ihn und seinen Wagen abgesehen, und es entbrennt ein mehr als heißer Kampf. ...bei dem Max seinen Wüstenflitzer verliert. Allerdings bekommt er einen Hund dafür. Na, wenn das kein gutes Geschäft ist. Kurz darauf trifft er auf den verrückten, buckeligen Mechaniker "Chumbucket", der in ihm den heiligen Auserwählten erkennt. Chumbucket hat sich eine Art Religion zusammengesponnen, die sich um ein Auto namens Magnum Opus, und dessen Fahrer dreht.... Max. Dann beginnt die wilde Fahrt, durchs Wasteland. Dieses hat etwa die doppelte bis dreifache Größe von Red Dead Redemption. Wer das nicht kennt....es ist echt groß. Das ist aber auch gut so, denn man brettert schon mit ordentlichen Geschwindigkeiten durch die Ödlande. Hier bekommt man diverse Aufträge, aber das Hauptziel ist es, den heiligen V8 zu bauen, und dem Oberhorst Scrotus zu zeigen wo die Kettensäge hängt.

Voll auf die Omme

Eher früh als spät muss sich der Maxe seiner Haut erwehren. Das kann er recht gut, denn er hat ja ordentlich Übung. Allerdings scheint er der Praktikant vom Batman gewesen zu sein, denn das Nahkampfsystem ist dem vom Fledermausmann aus Arkham sehr sehr ähnlich... nur viel kerniger.  Dem Max ist es nämlich herzlich egal, ob er jemandem das Genick bricht, oder den Kiefer. Es gibt einen Knopf zum Schlagen, und einen zur Parade. Ausweichen geht auch, aber parieren ist cooler. Daraus ergeben sich trotzdem taktische Möglichkeiten, denn es sind immer mindestens zwei Gegner (oftmals eher acht) die vom Maxe umgebombt werden wollen. Der Fahrzeugkampf ist ähnlich spaßig. Man rüstest konstant seinen fahrbaren Untersatz auf, das ist mehr oder minder Ziel des Spiels, bis man es mit Scrotus aufnehmen kann. Man lernt wie man andere Autos rammt, bekommt eine Harpune (diese kann manuel bedient werden, und wenn man mit ihr ziehlt verlangsamt sich die Zeit. Oder man drückt einfach eine Taste, und Chumbucket, der immer mitfährt, zielt nach eigenem Gusto.), und noch anderen praktischen Kram. Die Harpune allerdings ist ein echtes Highlight. Mit ihr kann man nicht nur Teile des gegnerischen Gefährts abreißen, sondern auch, mit ein wenig Glück, den Fahrer aus dem Cockpit zerren....und das im hohen Bogen. Ganz großes Tennis.

Der heimliche Star: die Weite des Ödlandes

Race
 
Wer sich schonmal fühlen wollte wie der Roadwarrior himself, der ist hier richtig.  Der Horizont ist weit, und profitiert von großen Fernsehern, bzw. Beamern. Man fühlt sich zwar nie verloren, aber dennoch so allein in der Weite, dass man das Gefühl hat, eben NICHT auf Schienen zum nächsten Auftrag zu sein (es sei denn man will das), sondern sein eigener Herr zu sein. Schmied des eigenen Schicksals sozusagen. 
Es gibt mächtig viel zu tun. Da sind Konvois zu überfallen, Teile für's eigene Fahrzeug, Schrott (die Währung zum aufbrezeln von Auto und Max' Fähigkeiten), Minenfelder entschärfen....und generell viel zu tun. 
 

Highlights 

Jacket
 
Ganz weit vorn: die Fahrerei durch's Ödland. Kaum ein Spiel konnte bisher eine derartige Weite, so glaubhaft einfangen. 
 
Die Kämpfe: So herzhaft gibt's sonst nirgendwo auf die Fratze.
 
Die Munitionsknappheit: klingt doof, aber dadurch, dass man mit seiner Schrotflinte nicht unbegrenzt ballern kann, wird jeder Schuss bedeutsam, und man beißt sich in den Allerwertesten, wenn man eine Patrone versiebt. 
 
Die Attacken auf diverse Forts, Ölbohrtürme, etc.: eine wilde Mischung aus kämpfen, klettern, rätseln, die nicht langweilig wird. 
 
Das Aufbrezeln von Max und seinem Wagen: Es ist möglich Fahrer und Fahrzeug beinahe gänzlich nach seinem Geschmack zu gestalten. Sei es äusserlich, oder von den Fähigkeiten her. 
 
Der Knaller allerdings sind die Kämpfe auf den staubigen Straßen. So dramatisch, so kernig und "nah dran" war man selten. Auch hier kann man sehr kreativ vorgehen.
 
Die tödlich grauen Eminenzen, die selten mal aufkreuzen, sind allerdings die Sandstürme. Noch nie sah ein Sturm in einem Spiel so bedrohlich aus...und war es dann auch. Vor allem in der Fahrerperspektive ist die Sandwalze beeindruckend. 
 
Sandstorm
 
Kaufempfehlung?..... jawoll, auf jeden Fall. 
 
Wertung: Acht von Zehn abgesägten Schrotflinten  

 

Kommentare

Beliebte Posts